
10. Juni Lom

Nach meinem Eiertanz durch die Baustelle zurück nach Lom fahre ich direkt auf das von mir ausgesuchte Hotel zu...pfff, da war wohl vorhin zu viel Regen auf dem Visier und der Blick auf die Karte verschleiert.
Ein fetter orangener Markerpunkt in Lom und dem Hotel Fossheim.
Ich stehe mal wieder triefend am Eingang und order für 2 Nächte ein Zimmer.
Muss mal einen Tag ohne Moped einlegen, egal wie das Wetter wird und da guck mal Schau, mit Blick auf die Stabkirche, is die schön.
Sollte alles irgendwie so sein.
11. Juni Lom sightseeing

Ich wache schon um 6.00 Uhr auf, ooch nööö, der Himmel ist grau, ein bischen noch umdrehen, ab 8.00 Uhr gibts erst Frühstück und ausruhen tut auch gut.
Kurz nach acht blinzel ich ein bischen und springe mit einem Satz aus dem Bett...die Sonne scheint, yeeeaaah, runter zum Frühstück und raus und Lom erobern.
Oder doch packen und weiter fahren??
neee, mal ne Pause einlegen.
Ich packe meinen Faltrucksack aus, Kameras rein, ne Flasche Wasser, ein Naschi, einen Apfel dazu uuuund ein leichtes Regencape denn es trollen sich etwas dunklere Wolken an den Bergspitzen entlang und es gab eben auch noch einen Schauer.
Und ab zur Stabkirche 😃 und der Umgebung, denn ich habe im Hotel eine Art Ortsführer gefunden und es soll noch ein open air Dorfmuseum geben und einen "berühmten" Bäcker und, und, und









Mittlerweile musste das Regencape in die Pflicht genommen werden...
Aber ich muss mir die Kirche rundherum genau ansehen.
Die Fenster sind erst viele Jahrhunderte später eingebaut und auch die Seitenschiffe sind nachträglich angebaut worden.
Trotz allem ein tolles Bauwerk.





Ich kaufe mir ein Ticket um die Kirche zu besichtigen.
Das Eintrittsgeld kommt der Instandhaltung der Stabkirche/n zu Gute, denn allein schon alle 4 Jahre müssen die Gebäude neu geteert werden.
Man darf fotografieren, aber ohne Blitzlicht...daher sind meine Bilder nicht ganz so schön geworden, ich übe noch mit den Einstellungen.






Ich gehe noch über den Friedhof, der noch immer genutzt wird.
Es stehen sehr alte Steine auf dem Grabfeld, ein Teil der uralten Steintafeln sind an der Mauer entlang aufgestellt, angelehnt worden.
Sie sind schon sehr verwittert und man kann kaum noch etwas entziffern.
Aber auch sehr schön mit den Flechten anzusehen.




Vom Friedhof aus gehe ich über den alten/neuen Pfarrhof, hier steht ein alter steinerner Viehstall aus dem Jahre 1870, er ist einzigartig und ist heute das einzige originale Gebäude auf dem Pfarrhof und wird nun von der Grundschule als Turnhalle genutzt und auch für Ausstellungen.


In dem Storstabburet befindet sich heute eine Ausstellung über die Bewässerungkultur der Ottadalshöfe, leider war dort geschlossen, aber diese Wasserrinnen sind komplett in Takt und liefen um den Speicher herum.
So wie weitere Rinnen unter dem Gebäude trocken gelagert werden.
Alles Handarbeit und wird auch hier bei Veranstaltungen noch zur Schau gestellt wie u aus welchem Holz bearbeitet wird.
Ich gehe die Bergomsrunde weiter ins Nationalparkdorf.
Hier sind alte originale Gebäude aus der Gegend im Freilichtmuseum wieder aufgestellt und restauriert worden.













Es beeindruckt mich total, wie die Häuser, Speicher, und Stallungen aus den verschiedenen Jahrhunderten erbaut wurden.
Und vor allem mit welchen Arbeitsmitteln und Werkzeugen.
Einiges bestimmt mit Horsepower, wie zB Stämme aus dem Wald schleppen, denn die sind ganz schön groß, lang und dem entsprechend schwer.
Sie dann noch bearbeiten und aufzuschichten, dazu die Technik Stützen.
Blockhäuser und Norweger, so sind sie 😉






Ich wandere eine kleine Anhöhe hinauf und habe einen Ausblick über das Norwegische Bergmuseum, mit seinem kleinen Holztürmchen, bis in den Ort hinunter.
Von hier aus trödel ich zum Bergmuseum und danach schau ich mal, wo ich etwas zu essen bekomme.
Die Sonne scheint und es wird auch richtig sommerlich warm.
Das habe ich mir auch verdient.





Ich statte dem Bergmuseum einen Besuch ab.
Auch hier wird von dem Beginn des Tourismus n den Fjells/Bergen von Jotunheimen und Reinheimen erzählt.
Wegweiser von Wanderwegen, Rucksäcke, Pickel, Wanderstöcke sind ausgestellt.
So wie Fundsachen von Expeditionen zu den Gletschern, die auch heute noch jedes Jahr nach der Winterzeit/Schneeschmelze durch geführt werden.
Da die Gletscher immer weiter abschmelzen und dadurch wertvolle Zeitzeugen frei legen.










Auch Teile eines Pferdegerippes, hier der Kiefer, wurde in einem Gletscher gefunden, sowie die Hufeisen und aus Holz ein Kumt von einem Pferdegeschirr.
In einem Film konnte ich mir anschauen, wie diese Dinge gefunden wurden und dann sicher "eingemottet" wurden.
Auch steht ein Kühltresen mit Überresten aus Holz in einer Nische.



Hier lässt es sich aushalten, obwohl es heute für einen Platz am Feuer zu warm ist, aber urgemütlich.
Ich genehmige mir einen Kaffee, dazu gibts die eingepackten Picknick-Snacks und aus dem Schnickschnackshop gehen noch ein paar Erinnerungsstücke mit auf reisen.
Ich nehme mir auch noch Zeit, die alten Fotos an der Wand genauer zu betrachten, die aus der Anfangzeit des touristischen Bergeroberns stammen.
Angefangen mit einem Ziegenmilchhofes, der später zu einer Wanderhütte umgebaut wurde.
Und der Pfarrhof, der schon, bevor der Tourismus anfing, Reisenden Unterkunft bot.




Wer Zeit und gute Kondition hat, kann hier um Lom herum, über verschiedene Wandewege, sich in dem Nationalpark auf die Spuren der alten Zeiten machen.
Mein Zeit ist hier eingeschrängt 😁...Kondition 😫, muss mich ja noch mehr im Ort umschauen 😁


Blick über die Kreuzung zum Hotel Fossberg und der Vassvaglen, der Wasserstange/ Wasserwaage, die damals für die Umverteilung des Wassers in die umliegenden Gehöfte und Felder diente.

Auf der anderen Seite der Kreuzung das Hotel Nordal, unterhalb des Hotels werden auch Hütten direkt am Fluss vermietet.
An dieser Kreuzung bin ich den Tag zuvor falsch abgebogen, links noch die Stabkirche im Augenwinkel, auf dem Visier die Regentropfen und ab nach Otta...


Liebevoll gestaltete und geschnitzte Tafeln findet man überall.
Die Hotels Fossheim, Fossberg und Nordal werden alle mehr als hundert Jahre in gleichen Familien-traditionen geführt.

Auf meiner Runde durch den Ort treffe ich auf diesen wackeren Wikinger-Troll.
Ich bummel ein bischen die Geschäfte ab, aber viel gibt es hier nicht.
Ist auch ganz schön so und auch nicht überlaufen.
Nur auf der anderen Seite und in dem Einkaufszentrum tummeln sich mehr Leute herum.


Ich schaue bei der Bakeriet i Lom vorbei, es soll eine der berühmtesten sein, aber sie ist auch proppevoll.
Nebenan ist ein ganz kleines Lokal, das Smag i Lom mit Produkten aus der Region und einer Terrasse direkt am Fluss.
Ich bestelle mir eine Gemüsesuppe, dazu gibt es Flatbroed, einen Apfelsaft und als Nachtisch eine frisch gebackene Waffel mit Soure Creme und Blaubeeren oder Erdbeeren uuund klar, nen Kaffee. Oberläääägggaaarrr


Die Sonne kommt durch und ich mache einen Verdauungsspaziergang










Ich wandere zurück Richtung Stabkirche, beim Parkplatz am Pfarrhof entdecke ich diesen putzigen Wohnwagen.
Das wäre etwas für mich...aber wohin dann mit der Kawa?
Die Farbe wäre schon passend zum Moped 😁


Ich mache mich auf den Weg zur Bergebrua, einer Auslegerbrücke des 18. Jahrhunderts, die 1993 wieder eröffnet wurde.
An ungefähr der selben Stelle hat früher eine andere Auslegerbrücke die Boevra überspannt.
Auch von hier habe ich wieder einen Blick auf die Stabkiche









Der Fluss donnert und rauscht durch sein enges Flussbett.
Unter der Ulstadsbrücke und Bergebrua unterdurch um dann gurgelnd in seinem breiteren Flussbett weiter zu fließen.
Ich gehe ein bischen den Wanderweg am Ufer entlang und setze mich auf eine der Bänke und genieße die "tosende" Ruhe 😉

Auf meinem Rundgang steht noch das Fossheim Steincenter.
Also ein Stück zurück, vorbei an den Hütten, hihi, da hängen an einer Veranda lauter Mopedklamotten zum trocknen...
Hosen, Jacken, Handschuhe, Stiefel,
😅 kommt mir irgendwie bekannt vor.
Bei mir auf dem Balkon hängt auch alles zum trocknen und lüften.
Aber nu weiter und Steine gucken
Danach reicht es auch mit dem erobern von Lom, bin schon 4 Stunden unterwegs.
Es tat gut mal einen Pausentag einzulegen.
Morgen gehts Richtung Geiranger weiter...und diesmal in die richtige Richtung 😇😉


Nun trödel ich den Pfad Richtung Zentrum entlang.
Vorbei an den urigen und skurilen Hütten von Nordals Camping und den Blockhäusern der Bewohner mit lustigen Dekorationen in den Gärten.
Sowie Schnitzereien an den Häusern.










Auf dem Weg zum Steincenter gibts es schon einige große Exemplare an Versteinerungen und Blöcke aus verschiedenen Steinmaterialien.
Im Steincenter sind auf 2 Etagen zigtausende Steine und Versteinerungen zu sehen, Insekten im Bernstein, Fossilien aller Art so wie "IDA" oder die versteinerten Baumstämme.
Eintritt ist kostenlos, dafür kann man dann noch beim Kauf von Steinfiguren und Schmuck sein Geld da lassen.

Mein Rundgang ist beendet.
Nun war ich 6 Stunden unterwegs...
Nun werde ich langsam wieder packen, frühzeitig in die Falle, denn morgen gehts wieder etliche Kilometer in die Berge, um und über Fjorde und wer weiß wo ich landen werde.

12.Juni Geiranger-Trollstigen

Der Tag hat noch nicht richtig angefangen, was soll ich sagen ...Reeegen...
Ich lasse mir Zeit beim Frühstück und erwische eine Wolke mit Nieselregen um aufzupacken.
Und ab auf der 15 durchs Ottadalen Richtung Geiranger, entlang an der Otta den Schneebedeckten Bergkuppen entgegen.
Es pieselt und regnet vor sich hin, egal, die Aussichten entschädigen für alles.
Ich bin gut eingepackt, ab und an ists trocken und ich kann ein paar Fotos machen, auch wenn ich die Handschuhe an und austüdeln muss.









Noch ein Blick zurück.
Ich biege gleich nach Geiranger ab.
Es ist soooweit "trocken".
Die Regenklamotten behalte ich aber lieber an.





Ich kurve immer höher, rechts gehts zum Dalsnibba, einem Aussichtspunkt, aber bei dem Wetter und den eisigen Aussichten an der Kreuzung fahre ich lieber gleich weiter.
Die Landschaft verändert sich, es wird wieder grün, der Regen ist weniger geworden, hängt aber noch in dicken Wolken und als Nebel an den Bergen fest.
Vor mir liegt der Aussichtspunkt über Geiranger und dem Geirangerfjord.
Boooaaah was für ein Ausblick und 2 Cruise Schiffe der "Costa Line" liegen vor Anker.
Leider ist es sehr neblig und ich kann mir vorstellen, wie die Aussicht bei schönem und klarem Wetter sein würde...gigantisch...😆
Ich freue mich schon auf die Abfahrt und vielleicht einem Kaffee, auch müsste ich noch tanken.



Was für eine Abfahrt, PKWs, Motorräder, Gespanne mit Wohnwagen, Wohnmobile, Busse und dazwischen kleine 2-Sitzige quitschgrüne Minicars für die Touris.
Dazu zwei sich entgegen kommende Busse die sich touchiert haben, nix geht mehr rauf und runter 😵, Stau vor Geiranger..oooch nööö und es fängt wieder an zu regnen...
Rechts eine Steinrinne und links Leitplanke am Abgrund, hier musste der eine Busfahrer direkt ausm Bus über die Planke zum Schadencheck klettern 😨

In Geiranger selber steppt der Bär, die Touris haben den Ort im Griff.
Ich rolle an die Tankstelle, die zugleich ein Souvenierladen ist und ich werde fast 2x umgerannt, also, noch sitzend auf dem Moped.
Ich tanke nur schnell und fahre gleich weiter, das ist mir hier zu voll und hektisch, dazu wieder Nieselregen.
Noch ein Blick zurück über den Geirangerfjord und schon cruise ich wieder Berg auf.




Ich lande "benebelt" 😉 an der Fähre in Eidsdal.
Auf der anderen Seite gehts rauf zum Trollstigen, hier soll es eine tolle Aussicht über einen Wasserfall ins Tal geben und danach ein paar Serpentinen wieder runter ins Isterdalen.

Da es regnet, wie solls auch anders sein, halte ich oben am Trollstigen nur kurz an, wäre gerne auf die "Rampe" gegangen.
Aber ich muss etwas weiter ab parkren und mit Regenklamotten komme ich eh nur wieder ins schwitzen.
Dazu ist es sehr verhangen und der Blick hinunter auf den Wasserfall und den Serpentinen trübe.
Ich fahre weiter und versuche noch kurz am Straßenrand, in einem Augenblick mit weniger Regen, ein paar Fotos zu schießen.
Um eine Kurve herum und es geht direkt auf den Wasserfall zu und ein Stück asn ihm entlang.
Im Bild gaaanz oben links ist die Aussichtsrampe zu sehen.



Trollstigen rauf und runter, Kurven, wieder rauf und runter, schmale Straßen, es ist nichts los.
Nen Kaffee könnte ich gebrauchen...
Da liegt wie gerufen das Trollkafe, ein Souvenirladen und Cafe, Imbiss, Restaurant auf der Route.
Ich lege eine Pause ein, schmöker durch den Laden, kaufen is nicht, habe kaum Platz im Gepäck.
Zum Kaffee bestelle ich eine heiße Waffel mit Marmelade und ne Plastiktüte für den Hintern, damit ich das Stuhlpolster nicht durchnässe, denn aus der Regenhose will ich mich nicht raus pellen.
Reicht schon wenn ich auf den Pott muss...






